Im Rhein-Sieg-Kreis haben der ETN e.V., die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und die Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V. im August das Insektenschutzprojekt „Vernetztes Rainland“ gestartet. In sechs Kommunen wird dabei ein Netz aus artenreichen Wegrainen als Lebensraum für Insekten entstehen.
Das Kooperationsprojekt zwischen dem Europäischen Tier- und Naturschutz e.V., der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V. hat eine Laufzeit von sechs Jahren. Der ETN e.V. übernimmt dabei die Projektleitung und trägt auch die finanziellen Kosten. Die Idee zum Projekt entstand bereits vor zwei Jahren in Gesprächen mit dem Rhein-Sieg-Kreis und nun haben die ersten Vorarbeiten im August endlich begonnen.
In Zusammenarbeit mit den Gemeinden Swisttal, Wachtberg und Alfter sowie den Städten Bornheim, Meckenheim und Rheinbach sollen kommunale Wegraine und vergleichbare Flächen insektenfreundlicher gestaltet werden und sich dieser Teil des Rhein-Sieg-Kreises somit zu einem für Insekten wertvollen Lebensraum entwickeln. Angrenzend an intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen wird ein Netz aus Habitaten für Insekten entstehen, das den Tieren eine Wanderung zwischen den Lebensräumen ermöglicht.
Das „Vernetzte Rainland“ ist ein Modellprojekt für großflächigen Insektenschutz und verfolgt durch die Kooperation zwischen dem ETN e.V. und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sowie der Biologischen Station im Rhein Sieg Kreis e.V. einen interdisziplinären Ansatz. „Diese Vielseitigkeit der Projektpartnerinnen ist ein Grund, warum ‚Vernetztes Rainland‘ als bundesweites Modellprojekt betrachtet werden kann.“, erklärt Dr. Rita Tondorf, Präsidentin des ETN.
Für das Projekt wurden bei der Hochschule und der Biologischen Station eigens drei Mitarbeiter*innen angestellt. Während die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit und die Unterstützung eines Dialogs zwischen den beteiligten Akteuren betreut, übernimmt die Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V. einen Großteil der praktischen Feldarbeit im Projekt. Dabei sind der Austausch und die Kooperation mit der
Landwirtschaft ein essentieller Teil des Projekts.
„Wir sind zuversichtlich, dass sich viele Landwirt*innen beteiligen werden, denn unsere Erfahrung zeigt, dass auch sie ein großes Interesse an blühenden Landschaften und artenreichen Lebensräumen haben.“, so Dr. Dieter Steinwarz, Leiter der Biostation Rhein-Sieg, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz zum Projekt.
Im Einvernehmen mit den Landwirt*innen findet das Projekt somit Lösungen für den Insektenschutz, die auch für andere Projekte Modellcharakter haben können.