Vorgehen & Methode

Wie wurde eigentlich das Projektgebiet ausgewiesen? Wie wurde entschieden, welche Wegraine sich für die Umsetzung des Projekts eignet? Und wie genau sieht diese praktische Usetzung am Ende auf dem Feld aus?

Antworten zu allen Fragen rund um Vorgehen und Methode zum Projekt „Vernetztes Rainland“ finden Sie hier.

Auswahl

Welche Wegraine sind für das Projekt geeignet?

Für die Auswahl der Wegraine, die in unser Projekt involviert werden, wurden bestimmte Kriterien aufgestellt:

Zunächst müssen sich die Wegraine in kommunalem Besitz befinden. Sie sollten sich entlang von Wegen in landwirtschaftlich geprägtem Offenland (nicht im Wald) befinden.

Desweiteren sollten die Wegraine mindestens eine Breite von 1,2m haben, sodass eine Bearbeitung mit einer handgeführten Bodenfräse mit einer Bearbeitungsbreite von 0,80m möglich ist. Liegen die Wegraine neben einem Entwässerungsgraben, sollten sie neben dem Graben noch ca. 1,2m breit sein, sodass eine Bearbeitung möglich ist.

Die Wegraine sollten eben sein. Wegraine entlang von Hecken oder Feldgehölzen sollten möglichst südost- bis westexponiert sein. Außerdem werden nur Wegraine eingesät, die artenarm sind.

Praktische Umsetzung

Zunächst treffen Mitarbeitende der Biologischen Station eine Vorauswahl an geeigneten Wegrainen. Hierfür schauen wir uns Luftbilder und Flurkarten an und gehen uns dann vor Ort zu Bild von den Rainen machen.

Die entgültige Auswahl findet in Abstimmung mit den Gemeinden und den angrenzenden Bewirtschaftern statt.

Hinweise von Landwirtinnen und Landwirten sowie Gemeinden, welche Wegraine gut geeignet sein könnten, sind herzlich willkommen.

Bearbeitung der Wegraine

Im ersten Bearbeitungsschritt werden die Wegraine durch die Bauhöfe der Gemeinden gemulcht.

Im Anschluss wird die Grasnarbe durch die Bauhöfe entfernt oder von den Mitarbeitenden der Biologischen Station durch die Bearbeitung mit einer handgeführten Bodenfräse zerstört. Bei letzterem Vorgehen wird der Fräsvorgang nach wenigen Wochen wiederholt, um ein feinkrümmeliges Saatbeet herzustellen.

Es folgt die Einsaat mit Regiosaatgut. Dieses wird mit Sand gemischt und per Hand ausgesäht. Um einen guten Bodenschluss der Samen zu erzielen wird es mit einer handgeführten Walze angewalzt. Die Ansaat ist im Frühjahr oder Herbst möglich. Zufahrten zu Äckern werden ausgespart.

 

Projektdurchführung

Hinweise zur Pflege

Die Pflege der Wegraine wird von den Bauhöfen der jeweiligen Städte und den ansässigen Landwirtinnen und Landwirten durchgeführt.

Die Wegraine sollten ein bis maximal zweimal im Jahr gemäht/gemulcht werden. Die Mahd sollte abschnittsweise erfolgen, um Blühinseln und Rückzugsräume zu erhalten. Bei einem zweiten Schnitt sollten andere Abschnitte stehen gelassen werden als beim ersten Schnitt. Die beim zweiten Schnitt stehen gelassenen Abschnitte können über den Winter stehen bleiben. Die Schnitthöhe sollte, wenn möglich, 15 cm betragen.

In Bereichen bei Meckenheim und Rheinbach, in denen der Wiesenknopf-Ameisenbläuling vorkommen kann, kann ein erster Schnitt bis Ende Mai durchgeführt werden und ein zweiter ab Mitte September.